#24: Der "weisse Retter" aus Aarau? Rudolf Fisch auf ärztlicher Mission in Westafrika

Shownotes

Heute ist es selbstverständlich, sich vor einer Reise in tropische Länder über den Schutz vor Malaria oder anderen sogenannten ‘Tropenkrankheiten’ zu informieren. Die Möglichkeit, uns vor den gefährlichen Krankheiten zu schützen, verdanken wir den medizinischen Durchbrüchen in Europa am Ende des 19. Jahrhunderts. Einer, der sich entscheidend an diesem Durchbruch beteiligte, war der Aarauer Rudolf Fisch. 1885 – dem Jahr der Kongokonferenz als Startschuss der heissen Phase des europäischen Imperialismus – reiste Fisch als erster Missionsarzt der Basler Mission an die Goldküste, dem heutigen Ghana in Westafrika. Dort entwickelte er mithilfe der lokalen Bevölkerung eine Malariaprophylaxe. Rudolf Fisch kam in guter Absicht, denn sein Ziel war nichts weniger als die Bekehrung und damit die ‘Rettung’ der afrikanischen Bevölkerung. Dass die britische Kolonialregierung ihre Herrschaft an der Goldküste ausgerechnet während Rudolf Fischs ärztlicher Mission konsolidierte, war jedoch kein Zufall. Wir besprechen in dieser Folge die umstrittene Rolle der Missionare in den europäischen Kolonien und beleuchten dabei auch die kolonialen Prägungen der wissenschaftlichen Medizin, die heute unseren Alltag bestimmt.

Wir wünschen euch viel Vergnügen. Eure Simon und Manuel

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Literaturhinweise: *Fischer, Friedrich Hermann: Der Missionsarzt Rudolf Fisch und die Anfänge medizinischer Arbeit der Basler Mission an der Goldküste (Ghana), Herzogenrath 1991. *Haynes, Douglas M.: Imperial Medicine. Patrick Manson and the Conquest of Tropical Disease, Philadelphia 2001. *Ratschiller Nasim, Linda Maria: Medical Missionaries and Colonial Knowledge in West Africa and Europe, 1885–1914. Purity, Health and Cleanliness (Cambridge Imperial and Post-Colonial Studies), Cham 2023.

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